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  •  Foto: Thomas-M. Paulick 2014

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Yes to innovation

„Yes to innovation“ ist ein interaktives, begehbares Kunstwerk. - 2014


Yes to innovation

Das Unternehmen Roche Diagnositics in Penzberg beauftragte den Künstler Robert Kessler gemäß dessen künstlerischen Ansatzes ein Kunstwerk auf Basis von Gesprächen mit Mitarbeitenden zu schaffen, für  dessen Kernthema er die zentrale Bedeutung von Innovation und Vernetzung für den Standort  herausarbeitete.
Weltweit ist Penzberg der einzige Standort, an dem Roche Forschung, Entwicklung und Produktion für Diagnostics und Pharma betreibt. Die Mitarbeitenden erbringen hier dank ihrer fachlichen Exzellenz schon seit Anfang der 1970er Jahre Spitzenleistungen. Sie nutzen die unvergleichliche Chance zur Vernetzung am Standort und sind in der Roche-Gruppe Treiber für Innovationen, um die Lebensqualität von Patienten weltweit zu verbessern.


social kinetic art


Die Werke von Robert Kessler zählen zur „kinetic art“. Sie definiert Bewegung als ästhetischen Bestandteil eines Kunstwerkes. Robert Kessler hat diesen Begriff als „social kinetic art“ neu gefasst. Er versteht seine Werke als Impulsgeber für persönliche und gesellschaftliche Kommunikations-, Spiegelungs- und Wandlungsprozesse.
Das Gespräch mit Mitarbeitenden war von Anfang an Bestandteil des künstlerischen Entwicklungsprozesses. Neben zahlreichen Erkenntnissen über Struktur, Befindlichkeit und Visionen im Unternehmen förderte der Dialog auch Einsichten in das persönliche Verständnis der Mitarbeitenden für Innovationen und in die tatsächlich genutzten Kommunikations- und Vernetzungsvorgänge.
Robert Kessler entwickelte die Idee, den Mitarbeitenden immer wieder neu und damit nachhaltig ihr persönliches Potenzial als Schöpfer von Innovationen zu spiegeln. Wenn sie sich über ihre gewohnte Welt hinaus wagen und schöpferisch tätig werden, so ist dies der magische Augenblick, an dem wirklich Neues beginnt. Die Intention des Kunstwerkes liegt darin, diesen Moment in seiner Außergewöhnlichkeit zu erkennen. Im Kontakt und in der Bewegung mit dem Kunstwerk kann sich jeder mit seinen persönlichen Schöpfungsvorgängen spielerisch auseinandersetzen. Sitzbänke laden zum Verweilen, zur Kommunikation und Inspiration ein.
Der Titel des Kunstwerkes „Yes to innovation“ gibt eine Bejahung vor. Gleichzeitig beinhaltet er aber auch die Hinterfragung, ob es denn überhaupt eine Zustimmung gibt, sich auf den Prozess zur Innovation einzulassen. Wer sich für das „Yes“ entscheidet, führt sich und anderen vor Augen, dass der Mensch immer der maßgebliche Bestandteil jeder Neuerung und jeden Wandels ist.


Widerstreit der Kräfte

„Yes to innovation“ ist ein interaktives, begehbares Kunstwerk. Das Zentrum bildet eine runde, begehbare Platte – die Gleichgewichtsplatte. In begehbarem Abstand zu ihr befindet sich eine geteilte, fast halbkreisförmige, schwarze Stahlwand – die Schattenwand. An ihrer Innenfläche hängen kleine, bewegliche, runde Spiegel, die stellvertretend für die Zahl der Mitarbeitenden am Standort stehen.
Die bewegliche Gleichgewichtsplatte befindet sich in einer schrägen Ruheposition. Ihr einfassender Ring zeigt auf seiner Innenseite die mit Worten benannten, widersprüchlich wirkenden Kräfte auf die Innovation: Die Begriffe Angst, Abwertung, Misstrauen, Starre, Begrenzung, Tabu stehen in Opposition zu den Begriffen Freiheit, Offenheit und Vertrauen. Je nach Stellung der Platte, die durch Betreten und Standortwechsel eines Mitarbeitenden – oder auch mehrerer Mitarbeitender – ausbalanciert wird, sind die beleuchteten Begriffe sichtbar oder nicht. Damit erfahren Mitarbeitende den direkten Zusammenhang zwischen Gleichgewichtsfindung und den Kräften, welche auf die Innovationsfindung positiv oder negativ wirken.
Sobald ein Mitarbeitender die Balance der Platte erreicht hat, wendet sich das von einem Heliostaten gespiegelte Sonnenlicht von seinem Irrweg auf der Fassade von Gebäude 121 ab. Es richtet ..Bitte nach Möglichkeit in der Übersetzung hier deutlicher das aktive Ausrichten der Lichtes übersetzen…turn to?  sich dann auf den Mitarbeitenden und wandert von ihm zu den Spiegeln auf der Schattenwand.


Licht und Schatten


Im Kunstwerk steht Licht für den Weg zur Innovation und deren Findung. Licht kann Dunkelheit über weite Entfernung durchdringen, dort zuvor Unsichtbares erscheinen lassen und ist – ebenso wie die Innovation – nicht unter allen Umständen und zu jeder Zeit verfügbar.
Damit das vom Heliostaten gespiegelte Licht sichtbar bleibt, spendet die Schattenwand zu jeder Tageszeit ausreichend Schatten. Als Gegenwelt zum Licht versteht sie sich als symbolische Analogie zur Welt des Unbekannten. Auf der dem Gebäude zugewandten Rückseite ist die Schattenwand mit einem durchgehenden Schlitz versehen. Dieser lässt auf Grund des Sonnenstandes nur um die Mittagszeit Licht in den inneren Schattenbereich fallen. Durch diese kurzzeitig entstehende Verbindung mit dem Licht weist das Kunstwerk einen Weg durch den Spalt zur Findung der Innovation.


Identifikation und Wertschätzung


Angeregt durch die symbolische Darstellung aller Mitarbeitenden durch über 5.000 Spiegel an der Schattenwand, kann sich jeder einzelne Mitarbeitende mit seinem Potenzial als Teil eines Ganzen wahrnehmen. Die Spiegel bezeugen seine Identität und seinen Platz im Unternehmen und verstärken die Identifikation mit den Werten des Unternehmens.
Die Bedingungen, die ein Mensch   benötigt, um schöpferisch tätig sein zu können, sind vertrauliche Angelegenheiten. Sie betreffen sensible Bereiche des Dialoges mit sich selbst. Mit einer persönlichen Botschaft kann sich jeder Mitarbeitende auf dem Weg zur Innovation selbst ermutigen. Indem  er auf einem Stück Klarsichtfolie eine seinen Prozess der Findung und seinen Umgang mit Innovationen unterstützende Botschaft „ niederschreibt und an sich selbst richtet, widmet  er sich dem Gelingen seines  eigenen Schöpfungsprozesses. Jeder Mitarbeitende rollt die Klarsichtfolie zusammen und wirft sie in die dafür vorgesehene Öffnung in der Schattenwand ein. Die Botschaften bilden ein Archiv der inneren Widmungen, die nach dem Einwerfen niemandem mehr zugänglich sind.
Im Zusammenspiel mit den über 5.000 Spiegeln und den persönlichen „Innovationsbotschaften“ ist „Yes to innovation“ eine Würdigung und Wertschätzung der unermesslich großen Innovationskraft der Mitarbeitenden von Roche.

Yes to innovation, social kinetic art work, Robert Kessler
Video