me and we, Brunnenprojekt Abu Dhabi

Brunnenprojekt Summer Challenge 2006 - GTZ Alittihad Model School - Abu Dhabi - 2006

Emiratische Jugendliche in Zusammenarbeit mit dem Künstler Robert Kessler

Die Idee,

ein gemeinsames Projekt mit mehreren Trainern zusammen zu entwickeln, in dem verschiedene Wissensbereiche zusammenfließen und Jugendliche des GTZ Summer Challenge zusammenarbeiten, entstand beim Trainer-Vorbereitungstreffen der FAI 2006 und wurde durch Jean-Pierre Moussally ins Leben gerufen, der als Urheber dieser Idee hier ganz besonders gewürdigt werden soll. Er hatte die Idee, für ein Solarbrunnenprojekt, Solarstromerzeugung, pneumatische Steuerung und Kunst zusammen zu bringen. Ursprünglich sollten wassersprühende stuhlähnliche Gebilde
aus Kupferrohren sogenannten „water-chairs“ mit von Solarenergie versorgten Pumpen jeweils verschiedene Brunnenteile zum Spritzen bringen.
Leider konnte diese Idee in dieser Form nicht verwirklicht werden, so dass sei einen anderen Weg genommen hat.


me and we

In meinem Kurs „Talentschair“ sollten die Jugendlichen zunächst Stühle aus Kupferrohren und nach deren Fertigstellung, die „water-chairs“
anfertigen, welche dann ohne Solarbetrieb und Pneumatiksteuerung in einem neuen Gemeinschaftsprojekt eingebunden werden sollten.
In der ersten Zusammenarbeit wurde jedoch deutlich, dass die Jugendlichen zuerst die Möglichkeit brauchten, die Löt- Biege- und Verarbeitungstechniken
von Kupferrohren und den Fittings kennen zu lernen, um dann über die
notwendigen Kenntnisse für den Bau der Stühle verfügen zu können.
So verzichtete ich auf die geplanten „waterchairs“
und zog die Fertigung von Fantasieobjekten vor, die das Brunnenprojekt entsprechend wandelten und auch die Freude eines unkomplizierten Schöpfungsvorgangs ermöglichten.


Die Werke

Entspringen der Phantasie und entstehen beim machen. Kleine Drahtmodelle helfen dabei, die Form und das Standvermögen zu klären. Gegen Ende des Workshops werden alle Werke im Innenhof der Schule mit Schläuchen zu
einem „Brunnen“ verbunden, so erklärte ich den Jungen das neue Brunnenprojekt. Überall in die Kupferrohre sind winzige Löcher gebohrt, aus denen dann das Wasser herausspritzt.

Die entstandenen Objekte sind Ausdruck persönlicher Erfahrungsprozesse. - sie machen die Charaktere ihrer Schöpfer anschaulich und plastisch. Die unterschiedlichen Verläufe der Rohre sind wie Portraits eines Entwicklungsvorgangs - Zeugnisse einer Entdeckungsreise des Suchens nach einer Form, - die Beschreibung eines persönlichen Weges. Mit der Idee, diese einzelnen Werke gleichwertig in den gemeinsamen Kreis zu stellen und als Brunnen zu präsentieren, kommen zwei Botschaften zum Ausdruck:

• Jeder Lernprozess ist es wert, anerkannt zu werden!
• Erst die gleichwertige Aneinanderreihung verschiedenster Lernprozesse kann ein großes ganzes Wissen bilden.
• Jeder aus der Gruppe ist mit allen Anderen gleichwertig, sein Werk ist individuell