Auftrag / Aufgabe
Gemeinsam errungene Findungsprozesse von Themen und Aufgaben zwischen Auftraggeber und Künstler lassen Werke mit Tiefgang und nachhaltiger Bedeutung entstehen - 2013
Robert Kessler - Werke im öffentlichen Raum
Dr. Christa Sütterlin, Max Planck Gesellschaft
Die Breite und Komplexität sozialer wie umweltpolitischer Probleme sind für viele Menschen heute unüberschaubar geworden. Die öffentliche Darstellung ihrer vielschichtigen Bezüge liegt in Diagrammen, Simulationen, Zahlen und Worten politischer Vertreter vor. Unsichtbares oder Unüberschaubares soll auf diese Weise sicht- und hörbar vermittelt werden. Als Künstler geht Robert Kessler Wege der Vermittlung, die darüber hinaus führen.
Robert Kessler verbindet als Künstler vieler öffentlicher Arbeiten hohe Sicherheit und Erfahrung im Umgang mit bildlichen Symbolen, große Sensibilität für soziale Vorgänge, sowie ein tiefes Verständnis für moderne technische und energetische Prozesse. Dies ist eine recht ungewöhnliche, ja einzigartige Kombination von Interessen und Begabungen. Als kinetischem Künstler stehen ihm Mittel der Visualisierung zur Verfügung, welche der Dynamik von Zusammenhängen im sozialen und modernen öffentlichen Leben in hohem Maße gerecht werden.
Damit schließt sich eine neue Dimension öffentlicher Darstellung auf.
Vorgänge sichtbar auf einen Punkt zu bringen, der es erlaubt, Dynamiken abzuschätzen, ihre gegenseitige Vernetzung zu verstehen und vor allem, die Sichtweise des Betrachters so einzubeziehen, dass die Rolle seines eigenen Handelns - als Mit-Verantwortung - deutlich wird. Es handelt sich bei Robert Kesslers Manifesten und Monumenten nie um Anklage, vielmehr um eine Einladung teilzuhaben, buchstäblich ‚einzusteigen’ und darin Platz zu nehmen, um die Wirkung der eigenen Handlungsweise zu erkennen und besser abwägen zu können. Es verbinden sich spielerische Effekte mit hoher künstlerischer Perfektion und großem Ernst. Es ist eine Einladung zum Verstehen sozialer Interaktionen und umweltbezogener Zusammenhänge.
Kunst selbst kann niemals handeln, aber sie kann die dem Handeln inhärenten Kräfte sichtbar - und sich damit öffentlich machen. Damit erreicht sie eine dem Handeln ähnliche politische Dimension. Handeln ist das einzige Vorrecht des Menschen, sagt Hannah Arendt.
Zusammenfassend:
Robert Kesslers Interesse ist es, Zusammenhänge in einer Schicht zu verstehen, die tiefer greifen kann als Worte und anschaulich zu machen weiß, was eine Öffentlichkeit angeht. Sein Verständnis von dynamischen Vorgängen erlaubt es, diese künstlerisch zu visualisieren, also umzusetzen in ein Medium, das eine breite Öffentlichkeit erreicht und zur Teilnahme im Mit-Denken oder Mit-Handeln anregt.
Referenzen - Auswahl:
Roche Deutschland, Universität Aschaffenburg, Universität Augsburg, Stadt Erding, Allianz Group, BMW, Bayerische Landesbank, Chronoswiss, RTL, ZDF, Deutsches Museum, Akademie der bildenden Künste München, Stadtmuseum München, Stadt Beilngries, Stadt München, Stadt Nördlingen, Architekturbüro Koch & Partner, Modemesse München, Haunersche Universitätsklinik München, Samtgemeinde Eschede, Radio Lora, u.a.